Maria Ward

Der Träger

Maria-Ward-Stiftung

Mary Ward wurde am 23. Januar 1585 als Tochter eines Landadelmannes bei York geboren. Sie erlebte die liebevolle Geborgenheit, aber auch die Folgen der schweren Katholikenverfolgung in ihrer Familie. So musste Mary erleben, wie drei Verwandte hingerichtet wurden und andere Gefängnis und Folter erduldeten. Ihre Großmutter, bei der sie längere Zeit lebte, hatte 14 Jahre im Kerker verbracht.

Gegen den Wunsch ihrer Familie verlässt sie ihre Heimat, um in Belgien in einen kontemplativen Orden einzutreten. Sie musste erkennen, dass Gott etwas anderes von ihr will.

Sie suchte unausgesetzt weiter nach dem Willen Gottes und fasste den Entschluss, auf dem europäischen Festland eine Schule für englische Mädchen zu gründen und sie zu glaubenstreuen Katholiken zu erziehen. 1610 ging sie mit einigen gleichgesinnten jungen Frauen nach St. Omer zurück und begann ihre Bildungsarbeit. Zwei Jahre später war die Zahl ihrer Mitarbeiterinnen bereits auf 50 angewachsen. 1611 zeigte Gott Mary Ward die Form und den Aufbau ihrer Schwesterngemeinschaft. Eine innere Stimme sagte zu ihr:
„Nimm die Regeln der Gesellschaft Jesu!“
Das „Institut der Englischen Fräulein“ sollte also dem Jesuiten-Orden entsprechend und die Regeln des heiligen Ignatius von Loyola übernehmen. In der Folgezeit war Mary trotz körperlicher Schwächen, Krankheit und den Wirren des 30jährigen Krieges unermüdlich unterwegs, um Niederlassungen zu gründen. Bis 1621 entstanden zwölf Institutshäuser in St. Omer, London, Lüttich(2), Köln, Trier, Rom, Neapel, Perugia, München, Wien und Pressburg.

Auf dem Festland widmeten sich die Schwestern vorwiegend dem Unterricht und der Erziehung von Mädchen. Auf ihren vielen Reisen nahm sich Mary Ward sogar unterwegs jeglicher Not an: Sie kümmerte sich um Verwundete und Sterbende auf dem Schlachtfeld, sie sammelte herumstreunende und heimatlose Kinder, einmal schützte sie ein Mädchen vor der Zudringlichkeit brutaler Soldaten. Ihre Tätigkeit erregte bald Aufsehen. Kurfürst Maximilian I. von Bayern rief sie nach München und empfahl sie Kaiser Ferdinand II. und zwar vor allem von kirchlicher Seite. Die Neuerungen, die sie in ihrer Schwesterngemeinschaft durchzusetzen versuchte, wurden als äußerst gefährlich angesehen, denn sie überschritt die „fraulichen Grenzen“.

Diese Neuerungen waren:

  • die Freiheit von der Klausur,
  • der apostolische Einsatz und
  • die Leitung des Instituts durch die Generaloberin.

Mary Ward und ihre Schwestern wurden deshalb häufig angegriffen und auf verschiedenste Weise verleumdet.

So nahm sie es auf sich, unter schwierigsten Umständen dreimal nach Rom zu reisen, um vom Papst die Anerkennung und Bestätigung ihres Instituts zu erhalten.
Bei ihrer ersten Papstaudienz 1621 sagte Gregor XV. zu ihr:
„Gott hat zur rechten Zeit für seine Kirche Sorge getragen“.
Trotz dieser anfänglichen Anerkennung ihrer Tätigkeit durch den Papst wuchs der Widerstand gegen sie. 1629 verteidigte sie mit einem einzigartigen Freimut ihr Werk vor einer Versammlung von Kardinälen in Rom und legte dabei einen genauen Plan ihres Instituts vor.
Dennoch verbot 1631 Papst Urban VIII. ihr Institut. Sie selbst wurde als Ketzerin in München gefangen genommen und eingesperrt. Alle inzwischen entstandenen Schulen wurden wieder geschlossen. In all ihren Bemühungen hatte sie zu Lebzeiten keinen Erfolg. Maria Ward stirbt 1645 in St. Omer in England.

Bis 2008 setzten die Schwestern ihr Werk in aller Welt fort. Von 1866 bis 2008 engagierten sich die Maria-Ward-Schwestern in Würzburg im Kindergarten und Schule. Hauptanliegen ist die Erziehung und Bildung auf der Grundlage des christlichen Glaubens.

Im Januar 2009 übergab der bisherige Träger von Schule, Tagesschule und Kindergarten – die Congregatio Jesu, Mitteleuropäische Provinz mit Sitz in München-Pasing die Trägerschaft an die Maria-Ward-Stiftung, rechtsfähige kirchliche Stiftung des öffentlichen Rechts mit Sitz in Aschaffenburg.

Die Anschrift lautet:

Maria-Ward-Stiftung
Bretanoplatz 8/10
63739 Aschaffenburg
Tel. 06021/3136-0
Fax 06021/3136-60