Planung der Architektur und Raumgestaltung

„Wenn Wohlbefinden und Geborgenheit Voraussetzung für die positive Gesamtentwicklung sein soll, müssen wir den Kindern den Übergang von kleinen in immer größere Räume gewähren.“
W. Mahlke

Wir schaffen deshalb unterschiedlich große Räume auf verschiedenen Ebenen in denen Kinder Anreize finden zum Selbsttätig werden, zum Improvisieren.

Stabilität durch eine Atmosphäre der Einfachheit und Natürlichkeit, die Begeisterung auszulösen vermag, liebevollen Umgang mit Kindern ermöglicht, Integration statt Isolation bewirkt, das ist das Ziel der Raumdifferenzierung, die von Herrn Professor Wolfgang Mahlke und Dr. Peter Flosdorf mit entwickelt wurde.

1974 im September wurde – während der Sommerferien – der erste große, hohe und lichte Gruppenraum durch einfache Holzwände und Podeste in verschiedene Ebenen und Rückzugsbereiche gegliedert. Zur Gestaltung des räumlichen Umfeldes der Kinder dienen natürliche Baustoffe, Farbe und Licht. Holzwände, Regale, Podeste und Fensterbänke stehen dabei miteinander in Verbindung, bilden eine harmonische Einheit. Gegliederte Räume wirken positiv auf das Verhalten der Kinder: Aggressionen werden seltener, Unruhe sinkt, die Konzentration steigt, Erfolgserlebnisse durch Erkundungen, immer neue Aktionen und Spiele, Kommunikation, Eigen- und Selbständigkeit nehmen zu. Tiefer liegende Fenster bilden eine Öffnung nach draußen, animieren zur „Welt-Erkundung”. Podeste helfen, den Wert von „Kleinigkeiten” hervorzuheben.

Mit Architekturstudenten entstand in Zusammenarbeit mit Kindern und Erzieherinnen das heutige „Heilpädagogische Spielzimmer”. Herrn Peter Reinhart (Mahlkeschüler, Architekt) wurde 1989/90 die Sanierung des Altbaues und gleichzeitig die Planung eines Anbaues für zwei zusätzliche Kindergartengruppen, die Raumgliederung und die Gestaltung des Gartens übertragen.