Tagesstruktur

Wir strukturieren den Tag in sinnvolle Abschnitte, damit das Kind seine Zeit selbsttätig, eigenständig und gemeinschaftlich verbringen kann. Lernt das Kind den Umgang mit dieser Untergliederung, wird es auch in der Schule mit dem Zeitablauf zurechtkommen. Im Wechsel von An- und Entspannung findet das Kind seinen eigenen Rhythmus und geht auf Anforderungen ein. Das Wiederkehren einzelner Elemente kommt dem Kind entgegen, es bewegt sich sicher und selbständig durch den Tag

freie experimentierende Spiel

Das „freie experimentierende Spiel“

In dieser Zeit bestimmt das Kind sein Spiel samt Spielpartner, Angebot und Dauer. Alle Materialien, die für das experimentierende Spiel wichtig und für das Kind interessant sind, sind frei zugänglich. Spiele wie Lernmaterialien befinden sich in Reichweite des Kindes in offenen Schränken oder Regalen, sodass das Kind motiviert ist, aus eigenem Antrieb neue Erfahrungen zu machen.

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Die Spielzeit im Freien

Die Zeit im Freien betrachten wir wegen der städtischen Wohnverhältnisse als besonders wichtig. Die Kinder können vormittags und nachmittags an der frischen Luft spielen – wo sie mehr Bewegungsfreiheit als in den Räumen haben (wetterabhängig länger oder kürzer).
Neben der Bewegung werden die Kinder mit dem Leben in der freien Natur vertraut und sammeln wichtige Erfahrungen, z.B. beobachten von Pflanzenwachstum, jahreszeitliche Veränderungen. Bei der Gestaltung des Gartens wurden bewusst Spielmöglichkeiten gewählt, die eine Naturbegegnung fördern.

gezieltes Angebot

Das gezielte Angebot in der Gruppe

Ein vom Erzieher ausgearbeitetes Angebot, das mit der Gesamtgruppe oder zwei kleineren Teilgruppen täglich durchgeführt wird, bezieht sich auf die Jahreszeit und Festgestaltung, die verschiedensten Lernbereiche und die Inhalte des Bayerischen Bildungs- und Erziehungsplanes.

  • Kognitiver Bereich:
    Neugier und Interesse für Neues, Formen unterscheiden und Farben erkennen, Symbolverständnis und Raumvorstellung, Anweisungen verstehen und ausführen, Sprachentwicklung, Beobachtungsfähigkeit, Konzentration, Übersicht über den Tagesablauf, Gedächtnis und Merkfähigkeit
  • Sozial-emotionaler Bereich:
    Toleranz, nachgeben und verzichten, einordnen und durchsetzen, Kontaktfähigkeit, zuhören und abwarten können, fremde Autoritäten anerkennen, Selbstvertrauen und Selbstsicherheit, Loslösung von Bezugspersonen und eine gewisse Anstrengungsbereitschaft, über Gefühle sprechen und diese auch zeigen, Misserfolge ertragen, verzeihen können, Belastbarkeit, Verantwortungsbewusstsein, Selbstregulierung und Selbstmanagement
  • Lebenspraktischer Bereich:
    An- und Ausziehen (Knöpfe, Reißverschluss, Schleife binden), Ordnung halten, Pünktlichkeit, Körperhygiene (Nase putzen, Toilette), Orientierungsfähigkeit u.ä.
  • Körperlicher Bereich:
    Bewegungsabläufe steuern und dosieren (z.B. Ball fangen), feinmotorische Geschicklichkeit (z.B. Stifthaltung, Schere) Auge-Hand-Koordination, altersgemäße Grobmotorik, …..

Malen

Im Malraum finden großflächige Malangebote statt, für die der Gruppenraum zu klein ist. Die Kinder können mit verschiedensten Pinselgrößen, Farbmaterialien, Formaten und Techniken umgehen und immer wieder neue Erfahrungen sammeln. Die Tische sind bewusst so platziert, dass sich die Kinder nicht gegenübersitzen – das fördert die Konzentration und Eigenständigkeit.

Rhythmik, Spiel- und Sportstunden

Der Rhythmikraum steht den Kindern für Spiel und Sport, Rhythmikstunden z.B. „Scheiblauer Rhythmik“( nach Mimi Scheiblauer, der international berühmten Musikpädagogin) und für Bewegungsübungen oder Tanz zur Verfügung. Hier erleben die Kinder überwiegend ein von der Erzieherin geplantes und vorbereitetes Angebot – meist in der Kleingruppe.

Neben der täglichen Bewegung im Garten oder auf dem Allwetterplatz sind wöchentlich neunzig Minuten Spiel- und Sport in der Schulsporthalle der Maria-Ward-Realschule vorgesehen. Hintergrund: Immer mehr Kinder haben chronische Bewegungsdefizite, Haltungsschwächen und zeigen Auffälligkeiten in der Fein- und Grobmotorik. Spielerisch werden Haltungs-, Fuß- und Koordinationsschwächen ausgeglichen. Die Kinder erproben verschiedene Bewegungsabläufe z.B. durch Klettern, Springen, Balancieren, am Tau schwingen u.ä., erkennen ihre Leistungsgrenzen und gewinnen immer mehr Sicherheit.

Französische Spielstunde

Das Besondere an der französischen Spracherziehung im Kindergarten liegt nicht vorrangig in der Methodik der Sprachvermittlung, vielmehr sollen den Kindern ab etwa fünf Jahren erste Eindrücke der französischen Sprache erlebnis- und spielorientiert nahegebracht werden. Der frühe Beginn nutzt für das weitere Erlernen einer Fremdsprache eine sehr günstige Entwicklungszeit. Außerdem wird das Toleranzverhalten des Kindes gegenüber anderen Lebens- und Denkweisen positiv beeinflusst. Die Frühvermittlung der Partnersprache wirkt sich positiv auf die Gesamtentwicklung des Kindes und somit auch auf die Entwicklung der Muttersprache aus. Die Erfolge und die Motivation zum Erlernen einer Partnersprache werden gesteigert.

Von September 1969 bis 1999 konnten wir im Rahmen des Deutsch-Französischen Erzieher- und Lehreraustausches, in Zusammenarbeit mit dem Bayer. Staatsministerium für Unterricht und Kultus und dem Deutsch – Französisches – Jugendwerk diese Spielstunden in unserer Einrichtung anbieten ohne finanzielle Belastung der Eltern. Aus finanziellen Gründen wurde dieser Austausch beendet. Um dem Kind diese positiven Erfahrungen weiter zu ermöglichen, hat sich die Leitung mit dem Träger und dem Freundeskreis dazu entschlossen, eine in Würzburg lebende Französin Frau Elisabeth Ratiu ab September 2000 für die wöchentliche französische Spielstunde einzustellen. Die Teilnahme ist kostenpflichtig. Der Freundeskreis übernimmt hierfür einen Teil der Kosten. Für weitere Details wenden Sie sich gerne an uns.

Werken

Werken und Töpfern

5 und 6 jährige Kinder gehen in Kleingruppen mit der Heilpädagogischen Fachkraft in den Werkraum oder in die Töpferstube (entwicklungsgefährdete und gesunde Kinder zusammen).

Holz in seiner unterschiedlichsten Beschaffenheit und Ton mit seinen vielfältigen Möglichkeiten motivieren Kinder zum Experimentieren und zum handwerklichen Arbeiten. Unsere Erfahrungen zeigen, dass die Freude am Tun und am Erfolg Sicherheit vermittelt und vielfältige Fördermöglichkeiten beinhaltet:
- Erwerb von Basiskompetenzen
- grob- und feinmotorische Förderung
- Erlernen einer selbständigen Arbeitshaltung
- Stärkung des Selbstwertgefühls
- realistische Selbsteinschätzung
- Entdecken von Fähigkeiten und Fertigkeiten an sich selbst
- Anbahnung von Verhaltensänderung
- Sozialverhalten in der Gruppe (warten können, sich gegenseitig helfen, die eigenen Fähigkeiten und die des anderen zu erkennen und anzuerkennen, Absprachen treffen, Materialien teilen)

Kinderkonferenz

Unter der Leitung von Herrn Gerl und Frau Böck findet jeweils Freitags zum Wochenabschluss im Mehrzweckraum die Kinderkonferenz statt – an ihr nehmen alle Kinder, das gesamte pädagogische Personal und ab und zu auch Eltern teil. In etwa 30 Minuten erzählen sich die Kinder aus den einzelnen Gruppen ihre Erlebnisse der vergangenen Woche (was hat mir gut getan, was möchte ich verändern). Neu erlernte Lieder, Gedichte, Tänze usw. werden den Kindern anderer Gruppen vorgestellt. Wichtige Termine werden besprochen, Geburtstage gefeiert, Feste vorbereitet, an Kranke gedacht. Die Kinder können das Sprechen und die Gefühlsäußerung vor einer großen Gruppe üben. Auch Konflikte werden in diesem Rahmen aufgearbeitet. Besonders bedeutsam ist für uns, dass dieses Miteinander von Kindern, Erziehern, Heilpädagogischer Fachkraft und Leitung das „Wir-Gefühl” stärkt.